Die Gründung des Heimatmuseums in der Oblast Amur verdankt man dem zukünftigen Zaren Nikolaus II., der 1891 Blagoweschtschensk für ein paar Tage besucht hatte. Eigens für seinen Besuch wurde ein den Goldgruben gewidmeter Pavillon errichtet. Nach der Abreise des Thronfolgers wurden die Ausstellungsstücke der Stadt übergeben. Sie wurden zum Grundstein des 1898 eröffneten Heimatmuseums.
1981 zog das Heimatmuseum in ein zweistöckiges Gebäude aus dem 19. Jahrhundert ein, wo sich früher das ehemalige Kaufhaus der deutschen Gesellschaft Kunst und Albers befand. Eine gut erhaltene Schlaguhr verziert die Straßenfront des Gebäudes, zweimal täglich spielt sie einen Walzer. Zu den besonders interessanten Ausstellungsobjekten gehört der Anfang des 20. Jahrhunderts in Ust-Njuksha gefundene Meteorit, sowie Knochen der Urtiere. In den der Natur der Region Amur gewidmeten Hallen befinden sich ausgestopfte Tiere: der ins Rote Buch eingetragene sibirische Tiger, auch Amurtiger genannt, Kragenbär, sowie Elche, Hirsche, Isubrahirsch. In der archäologischen Halle ist eine kleine Frauenfigur zu bewundern, die vor 25 bis 18 Tausend Jahren aus Knochen geschnitzt wurde. Hier kann man die besondere Lebensweise von Urbewohnern dieser Region - Mukri, Dauren, Ewenken, Niwchen - kennenlernen. Das Highlight der ethnographischen Sammlung ist eine Schamanen-Tracht mit einer Hirschgeweih-Kopfbedeckung, die aus dem frühen 20. Jahrhundert stammt. Das Modell des Ostrogs von Albasino, der ersten Siedlung am Amur aus dem 17. Jahrhundert, erinnert an die Eroberung der Region durch Russen. Eine Teilausstellung berichtet über das Leben der ersten Kosaken-Ansiedler. Hier gibt es auch eine nachgebaute städtische Wohnung aus dem frühen 20. Jahrhundert, sowie eine Abteilung, die der Emigration nach China nach der Revolution 1917 gewidmet ist.