Amalienau ist einer der schönsten historischen Bezirke von Kaliningrad. Hier blieb wie durch ein Wunder der ostpreußische Geist vom Anfang des 20. Jahrhunderts erhalten. Der Bezirk ist nach Amalia genannt, der Frau von Gustav Schnell, der sich hier Mitte des 19.Jahrhunderts die erste Villa bauen ließ.
1901 errichtete man die lutherische Königin-Luise-Gedächtniskirche, die der preußischen Königin Luise gewidmet war. Sie verbrachte ihre letzten Lebensjahre in Königsberg. Seit 1976 gibt es im Kirchengebäude ein Puppentheater. Ab Anfang des 20.Jahrhunderts und bis zum 1. Weltkrieg bebaute man diesen Bezirk in Flachbauweise als eine Gartenstadt. Die im Grünen versunkenen Straßen kreuzen sich nie unter einem geraden Winkel. Das ist untypisch für preußische Städte. Alle Häuser wurden von einer Firma geplant und hatten Ähnlichkeiten: zwei Etagen, Mansarden, runde Korridore und zahlreiche Fenster. Die Häuser unterschieden sich voneinander durch Fassadenelemente, die im Jugendstil gestaltet wurden. Eines der besten Beispiele ist die Villa von Schmidt aus dem Jahre 1903 in Prospekt Pobedy, wo heute ein Kindergarten untergebracht ist.