Das in der Umgebung von Moskau, am Ufer des malerischen Flusses Worja liegende Gut Abramzewo wurde in Russland dank seiner berühmten Besitzer bekannt: zuerst war es Sergej Aksakow, Schriftsteller, Kritiker und Person des öffentlichen Lebens; später, in den 1870er Jahren, gehörte das Gut dem Industriellen und Mäzen Sawwa Mamontow. Zum Gästekreis des Aksakow-Hauses gehörten weltberühmte Schriftsteller: Turgenew, Gogol, Tjuttschew, Sagoskin. Und Mamontow lud zu sich regelmäßig, für den ganzen Sommer berühmte Maler seiner Zeit ein: Repin, Wrubel, Brüder Timofej und Appolinari Wasnezow, Lewitan und Polenow. Auch der Sänger Fjodor Schaljapin ließ sich hier sehen. Viele Jahre lang war das Gut Abramzewo eine bedeutende Heimstatt der russischen Kultur. Um heute in die kreative Atmosphäre dieses alten russischen Guts einzutauchen, muss man nur 20 Kilometer überwinden, die das Gut von Sergijew Possad trennen.
Bis 1917 war Abramzewo ein privates Anwesen, wo die talentiertesten Maler und Kritiker malten und über Kunst stritten, Stücke im Haustheater aufführten, verschiedene baukünstliche Projekte erfanden und realisierten. Dann wurde das Gut nationalisiert und zum Museum erklärt. Die erste Konservatorin des Museums war die Tochter von Mamontow, Alexandra Sawwitschna. Sawwa Mamontow ließ in Abramzewo die wunderschöne Kirche des nicht von Menschenhand gemachten Gottesbildes, (russisch: Spas nerukotworny), bauen, die von M.Wasnezow und W.Polenow entworfen und bemalt wurde. Wunderschön sieht die Hütte auf Hühnerbeinen aus, die sich zwischen den Bäumen versteckt und wie aus dem Märchen entsprungen ist; sie entstand in Abramzewo, als das Gut Mamontow gehörte. Hier blieben Künstlerateliers erhalten, wo man die legendäre Tischdecke mit gestickten Autogrammen der namhaften Gäste von Abramzewo bewundern kann. Nach der Besichtigung des Guts, das eine so reiche künstlerische Bedeutung hat, sollte man durch den malerischen Park mit einem Damm am Fluss Worja, Lindenalleen und stilisierten Steinfiguren spazieren gehen.