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Krasnodar — die Hauptstadt Kubans

In Krasnodar ergänzen sich in einer überraschenden Art die nationalen Traditionen des Kuban-Gebiets mit dem Rhythmus des modernen Lebens. Die Stadt gilt als eine der erfolgreichsten in Russland und gehört zu den schönsten Städten im Süden des Landes. Manchmal wird sie sogar als die südliche Hauptstadt benannt. Im Sommer ist es dort immer heiß und die Winter sind warm und ohne Schnee. Ähnlich also wie in Mailand und New York. Dank dem milden Klima beschenkt die Erde des Kubans großzügig das ganze Land mit Weizen, Gemüse und Obst. Man kommt hierhin, um mehr über die Kultur und Geschichte der Kosaken zu erfahren und die herzhaften Gerichte der Küche des Kuban-Gebiets sowie Schmalz zu probieren. Von Krasnodar aus ist auch das Asowsche Meer, das als das flachste und wärmste in der Welt gilt, ganz einfach zu erreichen!

Krasnodar erschien das erste Mal auf Russlands Landkarte im Jahre 1793. Sein erster Name «Ekaterinodar» erinnert daran, dass im Jahre 1792, Kaiserin Katharina II. der Schwarzmeerkosakenarmee die Urkunde ausgegeben hat, laut der sie ihnen das Land zwischen dem Fluss Kuban und dem Asowschen Meer in ewiger Nutzung übergeben hat. Das Meer diente als ein sehr wichtiges Objekt für Russland im 19. Jahrhundert. Erstens versorgte es die lokale Bevölkerung mit viel Fisch und zweitens förderte es die Erhöhung des Handelsumsatzes.

Anfangs haben die Kosaken auf dem ihnen zugewiesenen Land ein Militärlager untergebracht. Ein Jahr später entwickelten und genehmigten sie einen kompletten Stadtplan mit Straßen und Gebäuden und begannen, diese aufzubauen. Bis Ende des Kaukasus-Krieges im Jahre 1864 galt Ekaterinodar als der wichtigste militärische Vorposten im Süden des Landes. Im Jahre 1920 wurde die Stadt in Krasnodar umbenannt. Während des Zweiten Weltkrieges wurde die Stadt schwer beschädigt. Man brauchte mehrere Jahrzehnte, um «die Wunden» der Stadt zu «heilen». Mit der Wiederherstellung der vorrevolutionären Heiligtümer wurde jedoch erst vor zwanzig Jahren begonnen.

Das moderne Krasnodar ist ein großes Landwirtschafts-, Industrie-, Geschäfts- und Kulturzentrum im Süden Russlands. Die Stadt befindet sich auf dem Kuban-Fluss, der mit dem Schiff befahrbar ist und mit dem Asowschen Meer verbunden ist. Von April bis November laufen Touristenschiffe im Binnenhafen auf und jeder kann eine Reisetour über den Fluss nach seinem Wunsch wählen. Die Hauptstraße von Krasnodar ist die Straße Krasnaya, (altrus. «schön»). Um die Stadt besser kennenzulernen beginnt man am besten mit einem Spaziergang entlang dieser Straße. Auf ihr befinden sich Wohnhäuser, Einkaufszentren, sowie Fußgängerwege mit Blumenbeeten. Außerdem erhält man von dort einen Blick auf den Triumphbogen aus rotem Backstein. Er wurde im Jahre 1888 zu Ehren des Kaisers Alexander III. errichtet, der damals in die Hauptstadt Kubans gekommen ist. Im frühen 20. Jahrhundert wurde es zerstört, jedoch im Jahr 2008 wiederhergestellt. Nicht weit entfernt befindet sich das Denkmal St. Katharina, die als die Schutzpatronin der Stadt angesehen wird.

In Krasnodar blieben mehrere alten Villen mit Stuck, einzigartige Türmchen und Balkone erhalten. Jede von ihnen erinnert an die Zeit des damaligen Ekaterinodars im 19. Jahrhundert. Diese einzigartige Reise in die Vergangenheit ergänzt sich perfekt mit einem Besuch des staatlichen Felitsyn-Geschichts- und Archäologiemuseums. Sie sind die ältesten Museen im Nordkaukasus. Dort kann man die Geschichte der Kosaken, sowie die Besonderheiten des Alltagslebens des Volkes des Kuban-Gebiets kennenlernen.In Krasnodar sollte man auf jeden Fall mal die Kosaken gesehen haben. Am einfachsten geht dies vor dem Verwaltungsgebäude der Region Krasnodar. Dort steht nämlich ein Podest mit der Statue eines Kosaken mit Pferd. In der Nähe ist die Aufzugszeremonie der Ehrenwache der Kuban-Kosaken zu besichtigen, die mittags jeden Sonntag und an Feiertagen, im Zeitraum Frühling bis Ende Herbst, stattfindet. An der Zeremonie «Stunde des Ruhms von Kuban» nehmen 36 Kosaken zu Fuß und 10 Reitende in Begleitung des Kuban Kosaken Chors teil. Diese tolle Tradition existiert bereits seit 10 Jahren in Krasnodar!

Ein wichtiges Datum für die Bewohner von Krasnodar ist der 15. Oktober. Dann wird nämlich der Tag der Kubankosaken gefeiert. An diesem Tag findet auf dem Puschkin-Platz die Parade der Kosaken aus der Ekaterinodar-Abteilung der Kuban-Kosaken, das Kosakenliedfestival, sowie einzigartige Wettbewerbe wie «der Schlag an den „Schaschkas“», (die regionale Waffenart in Form eines langen Messers), zwischen den Mannschaften der lokalen Kosakenvereine statt. Allerdings sind Kosakenlieder nicht nur einmal im Jahr zu hören. Auf dem bereits erwähnten Puschkin-Platz befindet sich der Konzertsaal des Staatlichen Kuban Kosaken Chores, der als der Stolz von Krasnodar gilt. Der Chor existiert bereits seit über 200 Jahren und ist nicht nur in Russland, sondern auch im Ausland bekannt.

Ein besseres Verständnis für die Traditionen der Kosaken und des Kubangeistes erhält man mithilfe der Küche von Kuban. Sie vereint die besten russischen, ukrainischen und kaukasischen kulinarischen Traditionen. Ihre Visitenkarte ist Gemüse, dass auf viele verschiedene Arten zubereitet wird. Sehr beliebt sind dort beispielsweise die Vorspeisen aus gekochten, gebratenen, marinierten und gesalzten Auberginen, Kürbis, verschiedenen Sorten von Bohnen und Kohl, sowie auch jungem Bärlauch. Als das Hauptgericht der Kuban-Küche gilt aber natürlich Borschtsch. Das Rezept der Suppe wurde in dieses Land von den Saporoger Kosaken im späten 18. Jahrhundert gebracht. Die Hauptrolle im Rezept spielt Rote Beete, die nur in südlichen Regionen wächst. Außerdem werden für die Bortschtsch-Zubereitung reife Tomaten, Sauerampfer, Sellerie, Pastinaken und unbedingt ein paar Scheiben Speck verwendet. Man isst auch gerne die Rassolnik bzw. die leichte Fleischsuppe mit Bohnen, die Okroschka bzw. die kalte Suppe aus Kefir oder Kwas, sowie die Suppe mit Klößen. Beliebte Fleischgerichte sind die zartrosa Speckstückchen mit Fleischschicht und Knoblauch, die Sülze mit Meerrettich, hausgemachte Würsten, Pasteten aus Schwein-, Rind- und Gänseleber. Als lokale kulinarische Exotik gelten salzig einigelegte Wassermelone und Wassermelone Honig «Nardek».

Nach dem man die hervorragenden Spezialitäten der vielfältigen Kuban-Küche in einem der Cafés und Restaurants Krasnodars kennengelernt , sowie das historische Stadtzentrum und alle Parkanlagen gesehen hat, erhält man ganz sicher eine gute Vorstellung über die Kultur und das Leben der Region. Es ist dann genau die Zeit, sich zur Meeresküste zu begeben. Die Kurorte, wie Sotschi, Tuapse, Gelenzhik und Anapa ziehen mit ihrer einzigartigen Luft und dem angenehmen Klima tausende von Touristen an. Obwohl Krasnodar wohl eher nur als ein Zwischenstop während einer längeren Reise dient, bleibt es den Besuchern auf jeden Fall als eine einzigartige Stadt in Erinnerung, die von den braven Kosaken auf der fruchtbaren und großzügigen Erde von Kuban gegründet wurde.

Wie zu erreichen

Krasnodar ist ganz bequem mit dem Flugzeug zu erreichen. Der Flughafen der Stadt wird von Moskau, St. Petersburg , Jekaterinburg, Krasnojarsk, sowie von mehreren anderen großen Städten Russlands angeflogen. Die Flugdauer von Moskau beträgt zwei Stunden und von St. Petersburg — etwa drei Stunden. Darüber hinaus gibt es auch Flüge von Barcelona, München, Wien, Istanbul und einigen anderen internatioinalen Städten. Mit dem Zug erreicht man Krasnodar von Moskau in 30 Stunden. Von dort fahren, sowohl Luxuszüge als auch ganz normale Züge, die weiter zum Schwarzen Meer bzw. nach Noworossijsk, Adler und Suchumi fahren.

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