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Tscheljabinsk: Transuralisches Chicago oder die Hauptstadt des Südurals

Tscheljabinsk — eine Stadt, die am östlichen Hang des Uralgebirges liegt. Aus einer kleinen Festung am Flussufer von Miass entstand innerhalb ein paar Jahrhunderten eine mächtige Metropole mit den entsprechenden Spitznamen wie «Transuralisches Chicago» oder «Tankograd». Hier werden Hochhäuser gebaut, die Kunst entwickelt und Denkmäler der Industriearchitektur geschaffen, sowie die kulinarischen Traditionen bewahrt. In der Welt ist Tscheljabinsk als eine Stadt fallender Meteoriten und besonders wegen der leckeren Pelmeni bekannt, die nach uralten Rezepten zubereitet werden.

Die Festung von Tscheljabinsk wurde im Jahr 1736 am Ufer des Flusses Miass gegründet. Zum Ende des XVIII. Jahrhunderts erhielt das Dorf den Status einer Stadt und ein eigenes Wappen mit einem beladenen Kamel — Symbol des Handels. Zu Beginn des XIX. Jahrhunderts wurde Tscheljabinsk zu einem der Zentren des Jahrmarkts des Urals. Im Jahr 1892 wurde die Samaro-Slatoustowskaja Eisenbahn durch die Stadt verlegt. Sie verband den europäischen Teil des Reiches mit Tscheljabinsk. Die Ural-Stadt wurde zu einem der größten russischen Handelszentren. Damals arbeiteten hier etwa anderthalbtausend Handels- und Industrieunternehmen mit einem Jahresumsatz von bis zu 30 Millionen Rubel. Für ein so rasantes Wachstum erhielt Tscheljabinsk den Spitznahmen Transuralisches Chicago. Zur Sowjetzeit entstanden in Tscheljabinsk gleich mehrere große Fabriken und während des Deutsch-Sowjetischen Krieges versorgte Tscheljabinsk die Front mit Selbstfahrenden-Artilleriegeschützen, «Katjaschas» und Panzern T-34. Hierfür erhielt die Stadt im Volk die Bezeichnung «Tankograd». Heute verfügt Tscheljabink immer noch über den Status eines großen Industriezentrums Russlands.Doch in der Stadt lässt sich auch leicht die alte Architektur finden, wie die Alexander-Newski-Kirche des XX. Jahrhunderts oder das älteste Batrakow-Haus in Tscheljabinsk, wo sich vor mehr als hundert Jahren eine Brauerei befand. An der ältesten Straße der Stadt — Kirowka, kann man sich die Kaufmanns-Villen aus dem späten XIX. Jahrhundert anschauen. Ebenfalls hier, wahrscheinlich zum Kontrast, befindet sich das 23-stöckige Hochhaus Tscheljabinsk-City. Von der obersten Etage des Hochhauses kann man ungewöhnliche Gebäude des historischen Museums des Süd-Urals am Fluss Miass sehen, in dem ein Splitter des berühmten Tscheljabinsk-Meteoriten aufbewahrt wird.Wenn Sie einmal Tscheljabinsk sind, sollten Sie unbedingt die lokale uralische Küche kennenlernen. Die Küche besteht aus den Traditionen dreier unterschiedlicher Völker: Slawischen, Finno-ugrischen und Turkvölkern. Als Visitenkarte von Tscheljabinsk gilt die legendäre uralische Pelmeni. Hier kann man sie und vor allem liebt man sie und bereitet sie nicht nur mit Fleisch zu, sondern auch mit Sauerkraut, Pilzen, Fisch, Rettich und sogar Beeren. Ein weiteres lokales Gericht — die kräftige Grusdjanka-Suppe, die aus mehreren Pilzarten besteht, darunter natürlich auch Wimpern-Milchlinge. Diese duftende Suppe mit dem Duft des herbstlichen Waldes wird mit dickem Schmand und Schnittlauch serviert. Unter den ersten Gerichten zeichnet sich besonders die uralische Okroschka aus, in die neben üblichen Zutaten auch Sauerkraut hinzugegeben wird. Auch sollte man in der Stadt örtliche Backwaren kosten. Angefangen von den aus Perm übernommenen Posikuntschiki — kleinen Piroggen mit gespritzter Füllung, bis hin zu uralischen Schangas und Piroggen aus Traubenkirsch-Mehl. Zur Verdauung kann man anschließend einen Kissel aus Preiselbeeren und Moosbeeren trinken.Eine besondere Sehenswürdigkeit sind — Tscheljabinsker traditionelle Feste. Eines der beliebtesten davon — das Dezember-Festival «Uralische Pelmeni zum St. Nikolaus Tag». Es ist eine große Messe mit volkstümlichen Festen, amüsanten Turnieren, wie das Pelmeni-Hockey, Schlittenrennen und der unverzichtbaren Verkostung von traditionellen uralischen Pelmeni. Während des Festivals hat jeder die Möglichkeit ein eigenes Pelmeni-Rezept in einem riesigen Pelmeni-Kochbuch zu hinterlassen. Seit 2011 findet in Tscheljabinsk jährlich das Musikfestival des Süd-Urals unter der Patronanz des bekannten Klavierspielers Denis Matsuew statt. Im Konzertsaal von Sergei Prokofjew treten Stars des Mariinski-Theaters und der Moskauer Philharmonie, sowie Preisträger internationaler Musikwettbewerbe auf. Im September wird in der Stadt Slatoust, in der Nähe von Tscheljabinsk, ein traditionelles Schmied-Festival «Kuzjuki Meisterstädte» veranstaltet. Dies ist ein Ort, wo man versuchen kann Klingen zu schmieden, Messer herzustellen, Stahlgravuren zu erstellen und ein einzigartiges Erinnerungsstück zu erwerben.In die raue Stadt Tscheljabinsk ist es sehr interessant im Dezember vor Silvester zu kommen, wenn auf dem Hauptplatz der Stadt eine traditionelle Eisstadt errichtet wird und ein fröhliches Festival der uralischen Pelmeni veranstaltet wird. Einen Blick in das lokale Heimatmuseum zu werfen, wo der berühmte Meteorit aufbewahrt wird, der im Jahr 2013 in der Nähe der Stadt runterfiel, kann man dafür zu jeder Jahreszeit!

Wie zu erreichen

Am bequemsten erreicht man Tscheljabinsk mit dem Flugzeug. Die Stadt verfügt über einen internationalen Flughafen, der als der größte Transitpunk im Süd-Ural gilt, der Europa und Asien verbindet. Die beliebtesten Inlandsflüge sind — Flüge nach Moskau, Sankt Petersburg, Novosibirsk, Kasan, Sotschi, Irkutsk, Bratsk und Nishni Nowgorod. Man kann auch mit dem Zug nach Tscheljabinsk kommen. Der Bahnhof empfängt Züge aus Moskau, Sankt Petersburg, Sotschi, Ufa, Nowosibirsk, Pensa und anderen Städten.

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