Das Tübinger Rathaus ist das älteste Haus am Marktplatz. Es wurde 1435 gebaut und 1511 erhielt der Bau eine astronomische Uhr. Sie wurde von Johannes Stöffler konstruiert, einem Tübinger Mathematik- und Astronomie-Professor. Ursprünglich war sie im zweiten Stock angebracht gewesen und 1849 ist sie in den Ziergiebel umgezogen. Neben der Stundenuhr hat sie ein astronomisches Ziffernblatt mit drei Zeigern, die Monate, Jahre und Mondsonnenjahr in der Dauer von 18 Jahren anzeigen, und ein sehr kleines Zifferblatt, das die Mondphasen aufzeigt. Trotz ihrem hohen Alter funktioniert die Uhr bis heute zuverlässig.
Bemerkenswert sind unter anderem die bunten Wandgemälde an der Fassade des Gebäudes, die verhältnismäßig kürzlich gemalt wurden – Ende des 19. Jahrhunderts. An der Südostecke des Rathauses verweist die Holzfigur einer Bacchantin, einer Anhängerin des Weingottes Bacchus, auf die Bedeutung des Tübinger Weinbaus in früheren Zeiten.