Die Thomaskirche ist die wohl zweibedeutendste Kirche Leipzigs. Die Kirche wurde in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts auf dem Marktplatz der Stadt erbaut. Eine Legende besagt, dass hier die Reliquie des Heiligen Thomas aufbewahrt ist, die der bedeutende Minnesänger Heinrich von Morungen aus Indien mitgebracht haben soll.
Morungen, der als Minnesänger bekannt war, gilt als der erste Kantor des Knabenchors, der seit der Gründung der Kirche existiert. Seit dem und bis heute führt der Thomanerchor, der aus etwa hundert Jungen besteht, geistliche Oratorien von wunderbarer Schönheit in der Kirche auf. Im 18. Jahrhundert arbeitete der große Johann Sebastian Bach 27 Jahre lang als Kantor des Chors. Vor dem Seiteneingang der Kirche steht ein Denkmal für Johann Sebastian Bach. 1949 wurden die Gebeine des großen Musikers in der Kirche erneut umgebettet. Die Thomaskirche ist auch dadurch bekannt, dass Reformator Martin Luther hier zu Pfingsten 1539 predigte. Der Gottesdienst wurde damals nach dem neuen reformatorischen Ritus abgehalten.