Der Kaiserdom St. Bartholomäus ist als Gotteshaus nicht so bekant wie der Kölner oder der Achen Dom. Erstens hatte der Dom nie einen Bischofssitz und ist deswegen kein Dom im traditionellen Sinn. Er hatte jedoch eine sehr wichtige Rolle in der Geshichte Deutschlands gespielt. Im Laufe mehrerer Jahrhunderten wurden dort erst die deutschen Könige und dann die Kaiser des Heiligen Römischen Reichs gewählt.
Die Geschichte des Kaiserdoms geht auf 1239 zurück, als entschieden wurde, die schon dort stehende Kirche umzubauen, zu erweitern und dem heiligen Bartholomäus zu widmen. Der obere Teil des Apostol’s Schädels ist die wertvollste Relique des Doms. Der politische Aufstieg des Doms fing 1356 an, als der Kaiser Karl IV. die Goldene Bulle unterschrieb. Dies ist ein Gesetz, das das Verfahren der deutschen Königswahl regelte. Seitdem fanden die Wahlen immer in Frankfurt im Kaiserdom St. Bartholomäus statt. Seit 1562 wurden dort auch Krönungszeremonien durchgeführt. Infolge dieser Tradition bekam der Dom im 18. Jahrhundert seinen zweiten Namen – Kaiserdom.
1867 zerstörte ein schreckliches Feuer den größten Teil des Doms. Das Feuer war so stark, dass die Glocken geschmolzen sind! Nach dem Regen kommt aber Sonnenschein: im Laufe des Wiederaufbaus, der bis 1880 dauerte, beendete der Achitekt Franz Joseph Denzinger die Errichtung des 95-Meter-hohen Turms, dessen Bau schon im 15. Jahrhundert startete. Ende des zweiten Weltkrieges wurde der Dom leider wieder zerstört. Sein nochmaliger Wiederaufbau endete in den 50er Jahren.
Die Zierde des Doms sind das Gemälde „Kreuzabnahme“ von Anthonis van Dyck, die Fresken mit Motiven aus dem Leben von der Jungfrau Maria, Glasmalereien, die Altare sowie Basreliefs verschiedener historischen Epochen. Gehen Sie auf jeden Fall bei der Wahlkapelle vorbei. Gerade in diesem kleinen Zimmer fand nämlich die Wahlzeremonie statt.
In warmen Monaten können die Besucher zu einem günstigen Preis auf den Turm steigen. Von der Aussichtsplattform, die man nach 328 Stufen erreicht, bietet sich eine wunderschöne Sicht auf die Stadt und besonders auf den Römerberg.