Die Wallfahrtskirche in Wies ist ein Meisterwerk des bayerischen Rokokos und gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Hinter der prägnanten Fassade der weißen Ovalkirche versteckt sich die Pracht des Rokoko-Stils und die Meisterwerke der besten bayerischen Maler und Bildhauer. Sie gilt wohl als ein seltenes Beispiel für Kirchen mit reicher Ausstattung, die sich weit weg von den großen Städten befinden. Der Kirchenbau dauerte neun Jahre unter der Leitung der berühmten bayerischen Meister Dominikus und Johann Baptist Zimmermann und endete im Jahr 1754.
Für die Schöpfer der Wieskirche diente sie als der Höhepunkt ihres Schaffensweges. Der bayerische Architekt Dominikus Zimmermann hielt sie für seine vollkommenste Schöpfung und konnte deswegen Wies nicht verlassen. Der 70-jährige Meister baute ein Haus in der Nähe der Kirche, wo er die letzten Jahre seines Lebens verbrachte. Der hohe Kirchenaltar wurde vom münchener Hofmaler Balthasar Augustin Albrecht erbaut. Die vier Statuen auf der Westseite der Kirche sind vom herausragenden Bildhauer Anton Sturm erschaffen worden. Anfang des 19. Jahrhunderts geriet die Wieskirche unter die Säkularisierung und war kurz davor zerstört zu werden, wurde aber durch die Bitten der hiesigen Einwohner gerettet.