Das Schloss Mespelbrunn ist ein wunderschönes Beispiel der deutschen Renaissance. Es wurde vor mehr als sechs Jahrhunderten direkt in der Mitte des Teiches errichtet. Die Geschichte seiner Entstehung geht zurück bis ins Jahr 1412, als der Erzbischof Johann von Mainz dem Ritter Hamann Echten das Land als Belohnung für seinen Dienst als Förster schenkte. Sieben Jahre später ließ Echter das erste Schloss in Form eines Hufeisens und von einem mit Wasser gefüllten Graben umgeben erbauen. In jener Zeit war der Spessart tatsächlich von einem dichten Wald umgeben, in welchem sich nicht selten Räuber herumtrieben. Aus diesem Grund beherbergte der Ritter oft Reisende. Der Sohn vom Ritter, Echter Hamann II. verwandelte das Schloss in eine Festung mit hohen Mauern. Seine Nachkommen breiteten allmählich den Herrensitz aus und verwandelten es in eines der romantischsten Schlösser in Deutschland.
Das moderne Aussehen erhielt das Schloss Mespelbrunn Ende des 16. Jahrhunderts während dem Besitz von Peter Echter von Mespelbrunn und seiner Frau Gertrud von Adelsheim. Dank der abgelegenen Lage des Schlosses blieb es bis in unsere Tage fast nahezu unverändert erhalten. Im Jahre 1648 verheiratete sich Maria Ottilia bzw. die letzte Nachkommin des Geschlechtes Echter mit Philipp Ludwig von Ingelheim aus Rheingau. Ihre Nachkommen sind die Grafen von Ingelheim, die bis heute im Südflügel des Schlosses leben. In den 1950er Jahren ließen sie den Nordflügel in ein Museum umbauen und für die Öffentlichkeit zugänglich machen.
Die Sternstunde des Schlosses Mespelbrunn fiel auf das Jahr 1957 zurück, als dort die Komödie «das Wirtshaus im Spessart» mit Liselotte Pulver und Carlos Thompson in den Hauptrollen gedreht wurde. Der Film wurde erfolgreich an den Kinokassen und verwandelte Mespelbrunn in ein beliebtes Touristenziel. Danach verpflichteten sich die Eigentümer des Schlosses, es als Kulturdenkmal zu bewahren und es für die breite Öffentlichkeit zugänglich zu lassen.