Im Jahre 1214 hatte König Friedrich II. den Hospitalbrüdern des Deutschen Ordens eine kleine Kapelle neben der Donaubrücke auf der Insel Ried geschenkt. Schon im 14. Jahrhundert wurde die Kapelle, der in der Nähe befindliche Speicher und Wohnräume, wo die Mitglieder des Ordens lebten oder kurz zu Besuch blieben, ausgebaut. Der Deutsche Orden war vor allem eine religiöse Union, aus der sich später eine militärische Einheit entwickelte. In den Jahren 1774-1778 wurde auf diesem Platz das heutige Haus erbaut.
Das Deutschordenshaus in Donauwörth ist ein imposantes dreistöckiges Gebäude, das mit dem schönen Wappenschild des Deutschen Ordens verziert ist. Das Haus besteht aus einem hellen und geräumigen Erdgeschoss, einem prunkvoll eingerichteten Herrenraum im ersten Stock und Speicherräume im zweiten Stock. Die Herren des Deutschen Ordens hatten zur Verzierung des Hauses die besten Künstler beauftragt. Der Festsaal wurde nämlich vom bekanntesten Barockmaler jener Zeit Johann Baptist Enderle bemalt. Seine Komposition im Barock-Stil stellt die Szene der Hochzeit der Meeresnymphe Thetis mit Peleus dar und gilt als sein bestes Werk. Außerdem befinden sich in den Sälen des Hauses weitere Gemälde des Künstlers sowie auch Gemälde andere hiesiger Künstler verschiedener Epochen und Genre. Heute ist im Deutschordenshaus die Städtische Kunstgalerie geöffnet.