Eines der berühmtesten Wahrzeichen Tübingens ist der Hölderlinturm – gelb mit spitzem Dach, gelegen am Neckar. Benannt ist der Turm nach Friedrich Hölderlin, der von 1807 bis zu seinem Tod am 7. Juni 1843 hier wohnte
Der künftige Dichter studierte zusammen mit Hegel und Schelling im Evangelischen Stift und teilte sogar mit ihnen ein Zimmer. Bereits in seiner Studienzeit schrieb er Gedichte und schlug, gefördert von Schiller, eine erfolgreiche Laufbahn ein. Aber Wechselfälle des Lebens führen zuerst zur Hypochondrie, die sich im Nachhinein zu einer geistigen „Verrückung“ entwickelte. Da der dortige Aufenthalt zu keiner Besserung seines Zustands verhalf, fand Hölderlin im gelben Turm bei dem gebildeten Schreinermeister Ernst Zimmer Aufnahme. Sogar während seiner Krankheit verfasste Hölderin merkwürdige, grausame Gedichte. Im Laufe der Zeit wurde er zu einer lokalen Berühmtheit: Neugierige Bürger und vorbeifahrende Reisende besuchten ihn im Turm und baten um sein Autogramm und seine dichterischen Improvisationen. Umfassende Anerkennung fand der Dichter erst nach seinem Tod. Heute beherbergt der Turm ein Museum, das Hölderlin gewidmet ist.