Das Tanzhaus wurde auf der zentralen Reichsstraße im Jahre 1400 errichtet. Jeden Sonntag spielte ein Musik-Kollektiv im Saal des ersten Stocks zu dem die Ortseinwohner kamen, um zu tanzen und sich zu amüsieren. Umso überraschender ist es, dass sich im Erdgeschoss einen Markt befand. Das bedeutendste Ereignis in der Geschichte des Hauses war wohl die Feier zur Geburt des Enkels vom Kaiser Maximilian I., dem zukünftigen Kaiser Karl V., welche im Jahre 1500 stattfand.
Im Jahre 1570 wurde das Tanzhaus in einen Getreidespeicher umgewandelt. Anfang des 18. Jahrhunderts ist das Haus völlig abgebrannt und wurde im Jahre 1872 wiederaufgebaut. Ca. hundert Jahre später wurde es wieder in den ursprünglichen Stil aus dem 15. Jahrhundert renoviert und diente wieder als der Ort, wo sich die Bürger von Donauwörth amüsieren konnten. Heute befinden sich im Tanzhaus ein Vorlesungs- und Konferenzsaal, ein Theatersaal mit 600 Sitzplätzen sowie ein Cafe. Im zweiten Stock befindet sich das Archäologische Museum, indem man mit bedeutenden Funden regelrecht überrascht wird. Dort sind die Bronzeschwerter und der Schmuck aus der Hallstattzeit (900-400 v.Chr.), sowie persönliche Dinge der alten Römer, die dort ihr Lager und auch mehrere Villen erbaut hatten, aufbewahrt. Als die Erinnerung an die altrömische Zeit dient auch der Weg über der Donau namens «Via Claudia Augusta». Es ist eine Route von Augsburg nach Donauwörth. Außerdem sind im Museum zahlreiche römische Artefakte wie Terrakottafiguren, Munition, Fuhrwerke und Rüstungen aus der römischen Zeit ausgestellt. Mit diesen erhaltenen Gegenständen ist es den Historikern gelungen, die Bewaffnung römischer Legionäre wiederherzustellen und sogar in Feldbedingungen zu erproben!