Der älteste erhaltene botanische Garten Deutschlands wuchs aus einem Schlossgarten heraus, der dem hessischen Landgrafen Ludwig V. gehörte. Im Jahr 1609 schenkte er der in Gießen gegründeten Universität einen Teil seines Besitztums, der zur Einrichtung eines „hortus medicus“ (Heilpflanzengarten) überlassen wurde. Zum Ende des 18. Jahrhunderts entwickelte sich der Hortus Medicus zu einem botanischen Garten. Er unterscheidet sich kaum von anderen botanischen Gärten der Welt: Er enthält Bäume, Sträucher und Blumen (mehr als 7500 Arten) aus allen Kontinenten und Geozonen, Statuen der Forscher und ein See mit Seerosen. Der Garten erlitt große Schäden im Zweiten Weltkrieg und wird bis heute restauriert: Es wird geplant, das Tropenhaus wiederaufzubauen.