Die Fürstabtei Kempten wurde um das Jahr 700 n.Chr. gegründet. Die Initiatoren des Baus waren die zwei Mönche aus dem Kloster St. Gallen. Die Fürstabtei hatte finanzielle Unterstützung von der Frau des Frankenkönigs, Karl dem Großen, Hildegarda. Dank dieser Unterstützung wurde das Kloster zu einem der privilegierten im Frankenreich. Mitte des 16. Jahrhunderts wurde ihm der kaiserliche Status gewährleistet.
Während des Dreißigjährigen Krieges, im Jahre 1632, wurde die Fürstabtei zerstört. Später wurde sie wiederaufgebaut, und die Residenz wurde ausgebaut. Sie bewahrt die Repräsentationsräume mit einem unglaublichen Luxus im Rokokostil, einen Fürstensaal und einen Saal für offizielle Empfänge (Prunkräume). Neben der Fürstabtei wurde die Basilika von St. Lorenz gebaut, die in der Tat ein Teil der Abtei ist. Die Bauarbeiten begannen im Jahre 1652, aber sie wurde erst im Jahre 1748 wieder eingeweiht. Zwei Kirchtürme, verziert mit Uhren, erschienen im 20. Jahrhundert. Im Inneren zieht die reiche Dekoration im Barockstil die Aufmerksamkeit auf sich . Besonders beeindruckend ist der herrliche Altar aus rosa Marmor. Rund um die Kirche befindet sich ein schöner Park.
Die Fürstabtei Kempten ist auch dafür berühmt, dass dort der Prozess gegen die sogenannte "letzte Hexe in Europa" Anna-Maria Schwägelin stattgefunden hatte. Im Jahre 1775 wurde sie zum Tode wegen Hexerei verurteilt. Aber das Strafverfahren wurde nicht durchgeführt, und sie starb eines natürlichen Todes im Jahre 1881.